Geräusche Ventiltrieb, V7 classic

[franzpeter]

Hallo zusammen,

mein Name ist Franz Peter aus Aachen. Ich bin ja noch recht neu im Guzzi-Geschäft,
genauer gesagt, besitze ich seit einem Jahr eine V7 classic.
Ich hatte sie letztendlich wegen des Motors gekauft, den ich für sehr gelungen und ausgewogen halte.
Nun habe ich aber seit längerem ein Geräuschproblem was ich nicht so recht zuordnen kann.

Es find damit an, Laufleistung etwa 2000km, dass bei 45000 U/min irgendetwas scheinbar in Resonanz geriet und
zwar im rechten Zylinder. Es hört sich an wie zu großes Ventilspiel (oder eine lose Schraube in Resonanz) aber nur sehr eng umrissen in der Gegend von 4500U/min.
Meine Guzzi-Werkstatt hielt das für normal, ein Nebengeräusch der Stößel sollte es sein ("habe alle").

Inzwischen ist es schlimmer geworden, das Geräusche (wie lose Schraube/großes Ventilspiel) tritt auch bei anderen Drehzahlen auf. Auch stelle ich seit kurzem fest, dass in der Hälfte
der Fälle nach einem Kaltstart ein bedrohliches Tickern aus dem rechten Kopf zu vernehmen ist, wenn das Öl sich erwärmt hat verschwindet das Tickern wieder.
Das alles betrifft nur den rechten Zylinder, links ist alles wie es sein sollte.
Die Werkstatt-hat mich da wieder vertröstet.

Ich gebe ja zu, dass es sich nicht nach einem großen Schaden anhört. Und ich bin mir ja auch nicht sicher wie der Geräuschkulisse eine Guzzi-Motors letztendlich zu beurteilen ist.
Allerdings betreffen die schlimmer werdenden Nebengeräusche nur den rechten Zylinder, der sich anfangs genauso ruhig wie der linke verhielt, so dass ich doch einen Schaden vermute

Vieleicht könnt Ihr diese Geräusche ja einordnen.


Gruß
FranzPeter

[Martin]

ist das Ventilspiel mal zusätzlich kontrolliert worden?
Eine 2. Werkstatt aufgesucht?
nach welcher Laufleistung hat das Geräusch angefangen?

Es ist auf alle Fälle richtig, daß resonanzen auftreten können die nur einen Zylinder betreffen auch wenn er vorher ruhig war.
Es ist natürlich schlecht etwas zu beurteilen das man nicht hört.


Gruß Martin

[franzpeter]

Hallo Martin,

Das Ventilspiel hatte ich kontrolliert und für gut befunden. (identisch mit dem im linken Zylinder).
Das Geräusch bei 4500U/min trat bei ca. 2000km Laufleistung auf.
Eine zweite Werkstatt hatte ich noch nicht kontaktiert, ist natürlich ratsam.
Es ist immer schwer Nebengeräusche zu beschreiben. Das Merkwürdige ist daran
dieses "Resonanzverhalten" bei 4500U/min.

Gibt es eigentlich bei den aktuellen 750er-Motoren diese "Gummikappen" auf
den Stößelstangen?

Gruss
FranzPeter

[Martin]

die gummikappen kann man auf alle fälle montieren.
serienmäßig sind sie laut teilekatalog nicht verbaut, wobei sie auch keinen einfluß auf resonanzgeräusche haben.

ich würde an deiner stelle mal in eine 2. Werkstatt gehen und auch mal nen Druckverlusttest machen lassen.

Die Classic die ich letzte Woche gefahren bin hatte keine außergewöhnlichen geräusche

Gruß Martin

[Starfighter F 104]

Hallo Franz Peter,

In welcher Werkstatt warst du denn?
Ich komme aus Eschweiler und hatte meine V 50 Monza bei Borchardt in Alsdorf
zur Einstellung. Die machen einen guten Job.

Vielleicht fährst du da mal hin. Mit Italienern kennen die sich da sehr gut aus.


Gruß

Helge

[franzpeter]

Hallo Helge,

danke für den Tipp. Borchardt kannte ich noch gar nicht,
obwohl ich nur zwei Dörfer weiter wohne. Ich war
bisher in Köln bei Lust, wo ich sie gekauft hatte.

Viele Grüße
FranzPeter

[franzpeter]

Hallo zusammen,

es ist zwar schon ein paar Tage her, aber ich möchte nicht vermissen die Quelle der Geräusche zu melden.

Ich hatte letztendlich den Ventiltrieb komplett demontiert und gesehen, dass für beide Zylinder
die Lauffläche der Kipphebel und die Kipphebelwellen schon blau angelaufen waren.
Das schien mir ein klassischer Defekt bei Ölmangel zu sein.
Den Ölstand hatte ich aber immer im Auge und war nicht zu niedrig.
Ich sah wohl, dass der Nupfi der Ölmanschette keinen festen Sitz in der 8er Bohrung für die Ölversorgung hatte.
Das Öl ist dann wahrscheinlich zum größten Teil an der Manschette vorbeigeflossen, anstatt die Kipphebel zu versorgen.

Ein Freund aus der Werkstatt hat mir dann dünne Alubuchsen gedreht, die saugend in die Ölzulaufbohrung passen,
und dem Nupfi der Ölmanschette festen Sitz boten. Damit war das Problem erstmal gelöst. Er mussten natürlich neue Kipphebel
und so her. Bei den Erstatzteilnummern der Kipphebelachsen gibt es noch ein Problem. Da mache ich aber noch ein anderes Thema auf.

Ich Grüße Euch!

FranzPeter

[Martin]

dann sollte man auch neue Kipphebelmanschetten montieren damit der Nupfi wieder schön flexibel ist