V50: Nutzer / Projektvorstellung und ein paar Fragen

[moeffsen]

Hallo zusammen und ein frohes Neues.
Ich heiße Carsten und bin seit neuestem Besitzer einer V50 III. Es ist mein erstes "großes" Motorrad, zuvor habe ich aber schon 13 Jahre lang an Schnapsglasmopeds herumgeschraubt und restauriert.

Die V50 soll über den Winter ein wenig überarbeitet und an meinen Geschmack angepasst werden. Folgendes steht auf dem Zettel:
- Motor raus und Wellendurchfühgunden neu abdichten (Umbau auf progressive Ventilfedern und neue Ventile wurde schon gemacht)
- Getriebe heult unter last in allen Gängen. Gemäß Forumsrecherche müssen da wohl mal die Lager des Vorgeleges neu
- Unterbrecherzünung raus, Silent Hektik rein
- Klotzige Beleuchtung weg und durch hübscheres ersetzen
- Bilux Scheinwerfer raus, H4 rein
- Sitzbank Eigenanfertigung
- Superbike Lenker mit hübscheren Amaturen
- Verbesserung der Bremse

Ist es in diesem Forum lieber so gesehen, dass man einen Aufbau-Thread hat in den man nacheinander die aufkommenden Fragen postet oder lieber nach Themen sortiert einzelne Threads starten?

[Martin]

Hallo und willkommen im Forum,

da hast du ja einiges vor, viel Spaß dabei.
Auch die Problempunkte beachten https://guzziepiu.de/willkommen/tipps-u ... 350-750cc/
diese findest du im Anhang an die Beratung.

die meisten posten Ihre Fragen in den einzelnen Foren, manche auch in ihrem Umbau Thema, läßt sich nie sauber trennen.

Am besten ist es aber in den richtigen unterforen.

Gruß Martin

[moeffsen]

Hallo Martin,

danke, diese Liste habe ich mir zu Gemüte geführt bevor ich mich auf die Suche nach einer V50 gemacht habe Die Köpfe und den Endantrieb von meiner hatte ein gewisser Classic Endurance Fahrer in den Fingern, der auch für Silent Hektik testet. Ich denke da kann ich mich drauf verlassen, dass da alles OK ist.

Dann fangen wir doch mal an:
Gasgriff / Amaturen
Bremse

[audiomick]

Ich denke auch, Du kannst Dich auf dem Fahrer verlassen.

[Martin]

vertrauen ist gut, kontrolle ist besser

[moeffsen]

Es stellte sich heraus, dass das Winterprojekt "arbeiten gehen" hieß und die Guzzi jetzt erst Fortschritte macht.

...was bisher geschah:
- Antrieb vom restlichen Motorrad getrennt
- Motor raus, Getriebe auf
- Zahnrad 1. Gang, Schaltgabel 1. Gang und alle Lager im Getriebe ersetzt
- Kupplung neu
- Wellendichtringe alle neu
- Flüssigkeiten gemäß Martins Empfehlung eingefüllt
- Motor grundgereinigt
- Motorrad wieder zusammengesetzt, dabei den Kardan geprüft
- Vergaser auf schwarze Deckel umgebaut (sehr wichtig... ), einmal durchgesehen und für gut befunden (sauber, Schwimmerstand ok, kaum Verschleiß)
- Starterzüge alle mal neu gemacht und festgestellt, dass man die schwerlich ordentlich verlegt bekommt und sie sich nicht so einstellen lassen, dass die Starterkolben vernünftig schließen
- Vergaser auf Klappchokes umgebaut
- Einen Ansaugstutzen beim Festschrauben gebrochen
- Rostnarbige Krümmer in Krümmerband gewickelt und schwarz versiegelt
- Rettbare Endtöpfe poliert und wieder montiert
- LSL Superbikelenker angebaut und mit Tommaselli Gasgriff, Brembo PS11 Bremspumpe und dazu passendem Domino Kupplungshebel bestückt. Es gibt nur noch einen Lenkerschalter links von einer XT500 (Licht auf/abblenden, Kill, Hupe, Blinker)
- Alu-Kotflügel ans Heck geschraubt, Kennzeichenhalter inklu Rücklichthalter und Blinkerhaltern gebaut, Heck-Beleuchtung angebaut aber noch nicht verkabelt
- Silent Hektik Zündung gekauft, angefangen einzubauen, Anleitung und Mailsupport für kacke befunden


Kommen wir nun zu den aktuell anstehenden Fragen:
1) Beim Ansetzen der Schwinge ans Getriebe soll man rechts beginnen, auf die Passscheibe achten und erst zum schluss die linke Achse einschrauben. Ich finde das Handbuch hier ein wenig wage. Ich kann die linke Achse noch ein ganzes Stück weiter drehen nachdem die Schwinge "aufgesetzt" ist. Mit montiertem Hinterrad merke ich auch nicht wirklich ab wann die Lagerung schwergängig wird. Wie stellt man das genau ein und wieviel Drehmoment bekommen dann die großen Muttern SW30?

2) Vor dem Ansetzen der Schwinge ans Getriebe habe ich das Kardangelenk ansehen wollen (es sieht neu aus) und hatte dabei dann auf einmal die Kardanwelle in der Hand. die kleine Feder im Schiebestück ist natürlich rausgefallen und unten drin liegen geblieben. Habe dann die FEder und die Schiebehülse mit einem Zangengreifer da raus geangelt, beides mit Gelenkwellenfett MoS2 geschmiert und vorsichtig wieder eingeführt. Laut Handbuch soll man aber von der Trieblingsseite aus beginnen und nach dem Aufsetzen der Schiebehülse erst noch einen Deckel in diese einlegen. Erst dann wird das Trieblingsgehäuse in die Schwinge geschraubt. Wie dort das Wellenende genau aussah konnte ich in dem verschmodderten Tunnel nicht sehen. Habe auf Verdacht die Welle (mit Feder) wieder eingesetzt und es ließ sich alles ohne Gewalt wieder montieren. Ist das so in Ordnung oder muss man da noch mal dran und irgendwas anders machen?

3) Bei Betrachtung der Werksfotos im Handbuch fällt mir auf, dass der Instrumententräger bei "normalen" V35 und V50 recht nah am Lenker ist und flach liegt. Bei den "C" Modellen stehen die Instrumente steiler. Gibt es hier unterschiedliche Varianten der Befestigung oder verschiedene Instrumententrägergehäuse? Bei mir sind zwei gummigelagerte Stahlwinkel an der Gabel und das Trägergehäuse hat so "Ohren" die da dran geschraubt werden. Die Instrumente stehen steil wie bei einer "C". Selbst mit deutlich längeren Scheiwerferhaltern kollidieren Tacho-und DZM-Welle stark mit dem Scheinwerfer und sind folgerichtig auch beide schon innerhalb der 500km, die ich seit Erwerb gefahren bin, gebrochen. Ich möchte gerne den Instrumententräger möglichst nah am Lenker haben.
EDIT: Inzwischen habe ich dieses Foto gefunden, so in etwa hätte ich das gern:

An den Punkten wo der Instrumententräger hier verschraubt ist sitzen bei mir die Schraderventile der Gabel

[Mainzer]

1) die beiden Schwingenbolzen müsse ja erstmal bis in die Lager rein. Das dauert bei 1er Steigung etwas. Du drehst den rechten etwas rein, damit die Schwinge nicht mehr runterfällt. Dann den linken solange, bis die Schwinge kein seitliches Spiel mehr hat. Dann den rechten auf Anschlag drehen (mit der Hand, nicht mit Kraft!). Muttern anziehen und fertig.

2) Die Feder hinten im Schiebestück sorgt zusammen mit der Scheibe dafür, dass die Kardanwelle immer nach vorne gedrückt wird. So läuft das Kreuzgelenk immer genau im Schwingendrehpunkt. Ist ja im Gegensatz zu den großen Guzzis kein doppeltes.

[Jimmy]

zu 3.) es gibt 90° Winkel-Antriebe die man montieren kann wodurch sich der "Bogen" ändert.
damit sind aber dann die Wellen "zu lang" so das man einen grossen Bogen legen muss ( ... oder neue Wellen )

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was du aber nicht gemacht hast : Auslass-Ventil / Federn
die Original Ventil-Schäfte können sich längern und dann abreissen.

Das Problem tritt mit den "Starken" Federn (mit Original Ventilen) auf.
die "weicheren" Federn fangen bei > 8000 RPM dann an zu "flattern"

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im "Roten" Moto Guzzi Forum gibt es Leute die mit den kleinen Modellen Rennen fahren.
von denen bekommst du stärker Ventil, passende Federn und Ventil-Einstell Schrauben die nicht einfach "brechen".

[Mainzer]

Jimmy, er hat doch oben geschrieben, dass der Ventiltrieb schon vom Vorbesitzer umgebaut wurde

[Jimmy]

Jimmy, er hat doch oben geschrieben, dass der Ventiltrieb schon vom Vorbesitzer umgebaut wurde

uuuuuuuups

Umbau auf progressive Ventilfedern und neue Ventile wurde schon gemacht

[Markus aus Hbg. bei Ce.]

Es gibt bei den "vor III Modellen" kleine Halteblexhe die mit aufs standrohr geschoben werden unterhalb der oberen Brücke, daran werden dann die Instrumente befestigt. Sind dann etwas tiefer dafür aber leicht geneigt...

[audiomick]

...Muttern anziehen und fertig.
..

Du hast noch nach Drehmomentwert für diese Muttern gefragt: einen genauen Zahl kann ich nicht aus dem Stehen nennen, aber viel ist nicht nötig. Das sind lediglich Kontermuttern für die Schwingenbolzen. Die müssen nur fest genug sein, um eben zu kontern, mehr nicht.

[Mainzer]

Im Idealfall zieht man die mit einem Rohrsteckschlüssel an, dann kann man innen mit einem Inbus den Schwingenbolzen festhalten.

[moeffsen]

SIE FÄHRT!
Mein neuer alter Tank (danke Martin) ist chemisch entlackt und wartet auf neue Farbe. Auch die Seitendeckel müssen noch lackiert werden. Aktuell bin ich mit einem geliehenen Monza-Tank und einer originalen V50 III Sitzbank und ohne Seitendeckel unterwegs... Sieht scheiße aus aber fährt erst mal. Meine ganzen Umbauten funktionieren alle wie sie sollen. Verbesserungspotential gibt es dennoch:
- Der Bremslichtschalter löst erst bei relativ viel Druck aus. Ich habe es eigentlich lieber wenn das Bremslicht schon leuchtet wenn man den Hebel nur angetippt hat - gibt es da Alternativen zum Original?
- Der rechte Zylinder bläut ganz ordentlich wenn man bei warmem Motor viel Gas gibt. Beim Zudrehen / im Schiebebetrieb ist Ruhe. Das können dann wohl nur die Kolbenringe sein, oder?
- Kurbelwellendichtring LiMa-Seitig ist nach wie vor undicht, das machen wir dann wohl noch mal...

[neula]

Das bläuen kann auch von anderen Sachen wie einer fehlerhaften Entlüftung oder veröltem Lufikasten kommen.
Als erstes mal sowas abchecken, wenn du da nichts findest erstmal nen Druckverlusttest machen.
Der siffende Simmering hängt sicher auch damit zusammen, das Öl wird halt durch Druckspitzen im Motor rausgedrückt.

Bei meiner Lario warens tatsächlich die Kolbenringe, die sind aber sonst, bei gesunden Motoren, auch bei hohen Laufleistungen noch kein Thema.