V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

alles rund um den Motor was sich nicht auf 4-Ventiltechnik bezieht.
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bossler
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V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Hallo.

Bin gerade dabei zwei Motoren zu zerlegen um einen wieder aufzubauen.

Der erste scheint recht alt zu sein (#974), sieht aber noch ziemlich gut und nach wenig km aus (Steuerkette, Nockenwelle, Pleuellager).
Allerdings bin ich mir bei den KW Hauptlagern unsicher.
Laut WHB hat die Kurbelwelle an den Hauptlagern 40,004-40.020mm vorne und 43,007-43,023mm hinten.

Ich messe:
KW vorne 39,985mm
KW hinten 42,990mm
Kurbelzapfen 40,005mm
Alles runherum, da ist nichts oval.

In der Guzziology steht was von Untermaß Lagerschalen, die mit 0,03mm Untermaß zu meiner KW passen würden. Die sind allerdings in keiner Ersatzteilliste aufgeführt. :?:
For engines #0-2458 and 3299-3524, Guzzi made special bearing shells approximately .0012" undersized for proper clearance. The front shells are #1906 5668 and the rears are #1906 6568.

Hatten die frühen KW evtl. andere Maße?
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Martin
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Martin »

Die Abmessungen im Werkstatthandbuch richtig zu messen ist schwierig da im hundertsel/tausendstel Bereich.

ich messe immer das lagerspiel mit plastigage und dann weiß ich ob das spiel ok ist....
bossler
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Martin hat geschrieben: 28. Apr 2021, 14:03 ich messe immer das lagerspiel mit plastigage und dann weiß ich ob das spiel ok ist....
OK, danke.
Plastigauge habe ich besorgt. Zwischen Kurbelzapfen und Pleueln habe ich damit 0,038mm gemessen. Das scheint ja noch gut zu sein.
KW Lager stehen noch aus.

Noch eine Frage zu den Zylindern:
Ich habe "C" Zylinder, die im Werkstatthandbuch angegebenen 80,012-80,018mm sind Neumaß, richtig?
Dann wären Zylinder bis 80,118mm noch OK, wegen Verschleißgrenze 0,1mm. Korrekt?
Markus aus Hbg. bei Ce.
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Markus aus Hbg. bei Ce. »

Das Zylindermaß ist nur relativ interessant - die Frage ist in dem Zusammenhang welches Maß die Kolben haben - denn ums Laufspiel geht's.
Kolbendurchmesser mit Bugelmessschraube messen - damit den Innenmesstaster "Nullen" und dann Zylinder vermessen...
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Markus aus Hbg. bei Ce. hat geschrieben: 30. Apr 2021, 23:07 Das Zylindermaß ist nur relativ interessant - die Frage ist in dem Zusammenhang welches Maß die Kolben haben - denn ums Laufspiel geht's.
Kolbendurchmesser mit Bugelmessschraube messen - damit den Innenmesstaster "Nullen" und dann Zylinder vermessen...
Macht Sinn, danke!
Innenmeßgerät habe ich hier.

Das WHB schreibt ein Montagespiel 0,012-0,024mm vor.
Das entspricht genau der Klassifizierung von A/B/C Kolben/Zylindern im Neuzustand, also z.B. größter A-Kolben mit kleinstem A-Zylinder ergeben 0,012mm und kleinster A-Kolben mit größtem A-Zylinder ergeben 0,024mm Spiel.

Wenn ich das richtig verstehe sind die 0,012-0,024mm das Spiel im Neuzustand.
Wo ist aber die Verschleißgrenze?
Doch wieder +0,1mm wie im WHB für die Zylinder erwähnt?
Markus aus Hbg. bei Ce.
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Markus aus Hbg. bei Ce. »

Bin Mal gespannt was Martin dazu schreibt.

Ich find bis 7/100 noch ganz passabel als Einbauspiel.
1/10 ist schon Recht viel, aber mit neuen Ringen und einmal etwas durchgehohnt läuft das gewiss auch noch ne ganze Weile.
Für die 4V hätte ich neulich nen Schreiben von Guzzi in der anhand die die Verwendung / Wiedereinbau bis 1/10 Laufspiel vorgab...
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Markus aus Hbg. bei Ce. hat geschrieben: 3. Mai 2021, 10:10 Bin Mal gespannt was Martin dazu schreibt.
Ebenso... :)

Ist halt mein erster Motor den ich aufmache und das WHB setzt da oft Wissen voraus, welches in einer Wekstatt natürlich vorhanden ist. Bei mir aber nicht.
Markus aus Hbg. bei Ce. hat geschrieben: 3. Mai 2021, 10:10Ich find bis 7/100 noch ganz passabel als Einbauspiel.
1/10 ist schon Recht viel, aber mit neuen Ringen und einmal etwas durchgehohnt läuft das gewiss auch noch ne ganze Weile.
Für die 4V hätte ich neulich nen Schreiben von Guzzi in der anhand die die Verwendung / Wiedereinbau bis 1/10 Laufspiel vorgab...
Das hilft mir schon mal weiter.
So in der Art hatte ich mir das erhofft/geplant. Neue Ringe sind schon hier. Das Einbauspiel messe ich noch nach deiner Methode und bleibe hoffentlich in einem akzeptablen Bereich. Gute 650er Zylinder und Kolben gibts ja nicht wie Sand am Meer.
Bevor ich da richtig investiere fahre ich ein bisschen und hole mir irgendwann einen guten 750er Motor.
So der Plan...
Markus aus Hbg. bei Ce.
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Markus aus Hbg. bei Ce. »

Ich hab ja auch schon beides verbaut, 650er und 750er. Der 75er ist auf Grund der geänderten Teile (V Federn, Tassen & Nocke) schon deutlich haltbarer - ich finde im direkten Vergleich, z.m. ohne weitere Optimierungen, ist mir persönlich der 65er lieber da er drehfreudiger ist. Ein V75 2Ventiler ist aber gewiss immer eine gute Alternative, musst ja auch sonst nix weiter ändern, außer ggf. das Vorgelege...

Aber erstmal bist Du ja jetzt an Deinem Motor dran und den bekommst Du auch wieder hin, dafür sorgen wir hier schon 8-)
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Markus aus Hbg. bei Ce.
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Markus aus Hbg. bei Ce. »

Wie steht's denn eigentlich um Nocke und Tassen bei Deinem Motor - und was ist der Kopf-Plan? Neue A Ventiler? Weiche Federn? Oder 6mm Schaft-Umbau?
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Nocke und Tassen sehen beide (hab ja zwei Motoren...) noch gut aus. Tassen sind eben, keine Spuren.
Die NW haben auch keine Spuren. Den Hub muß ich mal noch messen.

Zylinderköpfe habe ich zwei gute ohne Risse. Ventile habe ich denke ich auch welche die OK sind. Kein Pitting und ich hab Länge und Schaftdurchmesser geprüft. Die sollten noch ein paar km ohne Abriß machen. Das Spiel in den Ventilführungen sieht für mich auch OK aus.
Umbau ist dann später eine Option, welche Variante weiß ich noch nicht. Kommt halt auch drauf an ob es dann evtl. doch ein 750er wird.

Muß halt erst noch in einen Endantrieb investieren, da müssen die anderen Baustellen noch ein bisschen warten. :mrgreen:
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Martin
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von Martin »

Hallo zusammen,

das mit dem Einbauspiel der Kolben/Zylinder wird wirklich ein wenig zu "eng" gesehen.

Die Motoren laufen auch mit größerem Spiel sehr gut. die 0,1 die hier und da angesprochen werden sind auch noch verwendbar.

Wichtiger ist hingegen das Stoßspiel der Kolbenringe und auch das Spiel der Kolbenringe in den Kolben . Hier sollte man die Werte aus dem Werkstatthandbuch nicht überschreiten, da der Ölverbrauch und das "pumpen" stark ansteigen können.

Eine Möglichkeit um das Einbauspiel der Kolben zu minimieren ist das beschichten der Kolben.

Ich habe das for 20 Jahren an meiner Lario mit Hubraumerweiterung bei der Fa. Kexel https://www.kexel.de/ gemacht , mit sehr gutem Erfolg.
Damals noch Teflonbeschichtung heute gibt es auch DLC beschichtungen.

Mache ich auch mit Getriebezahnrädern.
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Danke!

:)
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Re: V65 Motor prüfen und wiederaufbauen

Beitrag von bossler »

Kolben/Zylinderspiel liegt bei 0,07mm, ist also noch OK.
Montage- und Stoßspiel der neuen Ringe muß ich noch messen.

Wie sieht es bei den Kolbenbolzen/Pleuelaugen aus?

Die Pleuelaugen von meinen Pleueln sind leicht oval.
Steck ich den Randbereich vom Bolzen rein ist kein Spiel links-rechts, aber ich kann den Bolzen minimal hoch-runter kippeln in "Arbeitsrichtung".
Den Bolzen richtig montiert (also Mitte vom Bolzen im Pleuelauge) wird das Spiel größer, da der Bolzen mittig etwas abgenutzt ist.
Wenn ich den Bolzen nicht kippe, sondern an beiden Seiten fasse und in Pleuelrichtung hoch-runter bewege ist nichts zu spüren.

Im WHB steht nur "prüfen auf Rillen und Beschädigungen", beides nicht vorhanden.
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