Motor dreht nicht aus

[pottwal junior]

Hallo zusammen!

Ich habe bei meiner Lario wahrscheinlich ein etwas unfangreicheres Problem.

Der Motor dreht je nach eingelegten Gang immer weniger aus.
In den beiden kleinen Gängen ist alles in Ordnung, aber im 3. ist bei 7000, im 4. bei 6500 und im 5. bei ca. 6000 U/min Schluss.

Da ich aufgrund meines Umbaus die kurze Primärübersetzung der TT drin habe, heisst daß: bei ca. 130 km/h ist Sense.
Für die Landstrasse reicht's eigentlich, aber gelegentlich könnte etwas mehr sein.

Der Motor ist wie gefolgt konfiguriert:
Luftfilter: K&N Plattenluftfilter (wie bei LM3) im original Lufi-Kasten
Vergaser: Dellorto PHBH, Stand letzte V75 (38er Leerlauf, 100er Haupt, T268 Zerstäuber, X8 Nadel und Schwimmer 7 gr.)
Zündung: elektronisch, Silent Hektik mit 16 Zündkurven (Einstellung 7° statisch, 35° max. Voreilung)
Auspuff: original Krümmeranlage mit SITO-Schalldämpfern

Beim Vergaser hab ich's schon mit 120er Hauptdüsen versucht. Sie lief kaum schneller, verbrauchte dafür aber mehr.

Bin auf Eure Tipps gespannt.

Gruss

Bernd

[Martin]

Ist die Nockenwelle noch OK? (Ventilhub 8mm beim 4-Ventiler)
Ist der Motor dicht? Druckverlust OK?
Besteht das Problem schon immer oder seit welcher Änderung?

Gruß Martin

[pottwal junior]

Hallo Martin,

da ich meine Kleine relativ selten bis zum Anschlag ausquetsche, ist mir lange nichts aufgefallen.
Auch die Umbauten haben nichts verändert. Nach dem Einbau der neuen Zündung ist sie sogar besser gelaufen als vorher (zumindest in dem Drehzahlbereich, in dem ich überwiegend unterwegs bin).

Die Kompression kann ich z.Zt. nicht messen, da mein Kompi-Prüfer nur für M14er- und M12er-Kerzengewinde geeignet ist.

Gestern Abend habe ich dann aber mal auf die Schnelle den Ventilhub gemessen (Einlassventil rechter Zylinder). Mehr als 6,5 mm waren auf dem Messchieber nicht abzulesen.
Scheinbar ist die Nockenwelle verschlissen, dabei hat sie erst 58 tkm runter.

Gruss

Bernd

[pottwal junior]

Was mir so im Nachhinein noch eingefallen ist:

Der Motor hatte bei ca. 10tkm Laufleitung einen Ventilabriss auf dem rechten Zylinder.

Da meine letzte Ausfahrt nicht so überzeugend war (Auffahrt zum Hahntennjoch mit max. Tempo 90 im 4.Gang), habe ich mich dran gemacht und den Motor geöffnet. Also Nockenwelle und Stösseltassen raus und begutachtet.
Die Nocken sehen aus, als hätte man kleine Krater reingesprengt. Scheinbar ist die Härteschicht vollkommen im Eimer. Dies scheint aber nicht (nur) vom o.g. Ventilschaden zukommen, den die Nocken des linken Zylinders sind genauso hin.
Die Stösseltassen haben auch Pitting, allerdings bei weitem nicht so extrem.

Jetzt werden halt Neu- bzw. Austauschteile fällig, damit das Mopped so schnell wie möglich wieder läuft.

Bernd

[Martin]

den Ventilabriß bei 10tkm hattest du wegen der defekten nockenwelle. die reparatur wurde leider nicht fachmännisch durchgeführt. du kannst froh sein, daß dein motor solange gehalten hat.

dies ist der typische 4-ventil schaden, der meist ab 10 - 15 tkm auftaucht je nach fahrweise auch später.

nockenwelle und stößeltassen kommen leicht auf über 500 euro und wenn man es richtig macht, sollte man auch die ventile komplett tauschen und die köpfe überholen, damit ventilführungen und sitze alles ok sind.

damit lassen sich dann locker 100.000 km fahren.

kostet aber eine stange geld ca. 1.500 - 2.000 euro so eine komplettüberholung

gruß martin

[pottwal junior]

Hallo Martin!

Nein, den Ventilabriss hatte ich nicht wegen der defekten Nockenwelle.
Der Abriss war bei Kilometerstand 10.000, im Moment hat sie aber schon über 58.000 auf der Uhr.
Nach dem Ventilschaden wurden natürlich alle Ventile getauscht und die nähere Umgebung (Kipphebel, Führungen, etc.) kontrolliert.
Sonst hätte sie wahrscheinlich die letzten 7 Jahre nicht durchgehalten.

Gruss

Bernd