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Gabelölwechsel

Verfasst: 26. Mär 2006, 15:38
von upf
Hallo Guzzitreiber!
Hab mir bei diesem miesen Regenwetter vorgenommen, mal mein Stoßdämpferöl in der Telegabel zu wechseln. Kamen zwar höchstens 200 statt 400 ml raus, aber ok. Luigi hatte auch prompt beide Dichtscheiben der Ablaßschrauben auf einer Seite montiert, aber auch ok, die Summe stimmte zumindest. Nun wollte ich aber noch mal sicher gehen, kann ich das neue Öl einfach "oben rein" kippen, da wo die Druckluftanschlüsse sind? Druck war wohl auch keiner drauf, aber das kann täuschen. So, das Öl kleckert, weiß jemand schnell eine Angtwort? Viele Grüße von der total verregneten Ostseeküste sendet Uwe.

Gabelölwechsel

Verfasst: 26. Mär 2006, 18:28
von Martin
Hallo,

nein nicht in die Druckluftanschlüsse füllen (wenn du das gemacht hast wirst du bestimmt gemerkt haben, daß hier keine 400ml reinpassen)

du mußt oben die dämpferpatronen rausschrauben und anheben. Das Öl wird in den entstandenen Spalt eingefüllt.

Viel Spaß dabei.

P.S. wenn du sollche Fragen stellst, wäre es praktisch das Fahrzeugmodell anzugeben.

Gruß Martin

Verfasst: 26. Mär 2006, 18:54
von upf
Danke Martin, ja, da passen wirklich keine 400 ml rein... aber irgend eine Verbindung gibts wohl, beim Abbocken und "Pumpen" kommt was hoch, aber leider nicht runter... Es geht um eine Nevada bj.2003. Muß ich also doch die Gabel ausbauen? wenn ich die "großen Muttern" (Dämpferpatrone?) löse, kommt mir dann nicht die Feder entgegen? nach dem Zusammenbauen, (falls ich's schaffe :wink: ) muß ich dann Druckluft aufgeben, oder dient das Ventil nur zum Prüfen? Bitte entschuldige die "dummen" Fragen, ist mir echt peinlich, aber hilft ja nix...

Gabelölwechsel

Verfasst: 26. Mär 2006, 19:05
von Martin
Das Öl was beim pumpen oben rauskommt is aus dem luftbehälter der dämpferpatrone. von der patrone zur gabel besteht keine verbindung.

dämpferpatrone entweder nur eine lösen und motorrad soweit einfedern, damit öl eingefüllt werden kann oder motorrad mit einem heber unterbauen und beide patronen lösen und den heber soweit ablassen, daß öl eingefüllt werden kann.

Die Feder kommt dir nicht entgegen wie bei einem japaner, da sie an der dämpferpatrone hängt.

druckluft geht beim öffnen der gabel nicht verloren, da die dämpferpatrone ein geschlossenenes system ist.

Außer bei den FAC Dämpfern da geht die Druckluft nicht in den Dämpfer sondern in die Gabel. Hier beeinflußt die Luft nicht den Dämpfer sondern die Federrate.

ich hoffe, daß dies einigermaßen verständlich ist.

wenn nicht ruf einfach kurz an 0177/8081919 (bis 20 uhr kein problem) auch sonntags ;-)

gruß martin

Verfasst: 26. Mär 2006, 19:17
von upf
noch mal danke, hab mir den "spalt" erarbeitet, aber gabel ausbauen wäre wohl doch einfacher gewesen, so mußte ich das "Armaturenbrett" abbauen. Das Einfüllen geht wohl wirklich nur mit spritze, und dabei wollte ich heute mal eher in die Falle... naja, was hab ich erwartet... ok, ich werde (morgen) von meinem Erfolg berichten und wie lange ich heut gebraucht hab. Einen schönen Restsonntag wünscht Uwe.

Verfasst: 27. Mär 2006, 08:59
von franz
hallo

na dann will ich euch mal eine neue variante aufzeigen..ok


bei der ablassschrauche, ein handels übliches reifenventil einbauen....

(fragt mich jetzt bitte nicht ? eventuell habe ich das gewinde vom ventil

in den gabelholm geschnitten ? das ist jetzt 9 jahre her ? )

damit kann man jederzeit schnell das öl ablassen und mit einer art

ochsenspritze auch wieder auffüllen...(bekommt man in der Apodecke zu

kaufen)

ich hatte diese ventile auf der damaligen V 35 I montiert, da habe ich das

öl des öfteren gewechselt mit 5---10---15---20 hat aber nicht viel

gebracht, da das öl nur zur schmierung dient und nicht zur dämpfung..ok

aber pracktisch wars allemal

gruß franz

Verfasst: 27. Mär 2006, 15:05
von upf
Hallo vielen Dank für Eure Hilfe, ich habs doch tatsächlich bis abends um 11 geschafft... Aber man sollte wirklich die Gabel ausbauen, war in 15 min geschafft und dann gings kinderleicht. Das untere Rohr an der Bremssattelaufnahme im Schraubstock geklemmt, Dämpferpatrone gelöst, Gleitrohr nach unten geschoben und dann MIT SPRITZE das Öl eingefüllt. Hätte ich's gleich so gemacht, wär es in ner Stunde vergessen gewesen. Einen Lacher hatte ich beim ersten Rohr aber doch noch fabriziert. Hatte doch tatsächlich 400!!!ml reinbekommen, danach war sie aber so voll, dass der Federweg 0 war... Hätte ich vorher lesen sollen, dass bei mir nur 100ml je Holm reingehören. Naja, hab ich sie eben gleich richtig gespült. Nun funktioniert alles wieder. Nur noch eine Frage: oben drauf ist ein verbundener Luftanschluß, der in beiden Dämpferpatronen in einen daumengroßen "Gummifroms" mündet. Wozu dient die Luft, und wieviel Druck muß ich da draufgeben? "Im Stand" ist auch ohne Druck kein Unterschied zu merken. Also nochmal vielen Dank. Werd heut abend noch mal guzzen, es ist schlagartig Frühling geworden...

Ölwechsel

Verfasst: 27. Mär 2006, 17:28
von Martin
Hallo Franz,

ja die dinger werden auch von moto spezial angeboten samt spritze.


Hallo Uwe,

in die gummisäckchen wird die luft gepumpt, die dann das öl im dämpfer unter druck setzt und so die dämpfung härter macht.

in der regel laufen sie ohne luft am besten wie ich meine.

und wegen der ölmenge. ja lesen sollte man vorher schon.

gruß martin

Verfasst: 27. Mär 2006, 17:35
von upf
stimmt, das mit dem lesen :wink: aber ich hatte so viele Handbücher gelesen, dass sich die 400ml irgendwie festgesetzt hatten. aber egal. hab einiges gelernt, was ich wollte geschafft und Hilfe von netten Menschen erfahren. Aber nächstes mal lese ich nicht alles, sondern nur das, was mein Motorrad betrifft. versprochen. Einen schönen Frühlingsabend wünscht Uwe. -- Kaum ist der Frost weg, gewitterts auch schon, die spinnen, da oben :(

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 31. Mai 2010, 17:10
von andilescu
Wenn ich meiner V 50 III-Gabel Luft gebe, wird das betreffende Federbein hochgepumpt und härter; daraus schließe ich, dass die Luft sich im gesamten Federbein ausbreitet. Dies wird dadurch bestätigt, dass beim Öffnen der Ölablass-Schraube der Druck entweicht. Daraus folgt, dass der Luftdruck an den Simmerringen anliegt - ich kann mir nicht vorstellen, dass dies im Sinn des Erfinders ist. Die können doch den Druck auf Dauer kaum halten, vielleicht sogar herausfliegen. Im Schnittbild des Dämpfers sehe ich auch besagte Membrane (ich würde sagen, in etwa kondomförmig), die Luft und Öl voneinander trennt. Die müsste ja dann wohl entweder fehlen oder defekt sein - oder ich habe das Schnittbild falsch gelesen. Oder die Dämpfer sind nicht mehr die originalen, gemäß Schnittbild müsste das Rohr eigentlich umlaufende Quetschnuten zur Verbindung mit den eingesetzten Drehteilen haben, diese sind nicht vorhanden, ansonsten scheinen sie eigentlich den Zeichnungen und Bildern zu entsprechen. Das Handbuch geht auf diese Details nicht ein. Wer kennt sich aus und kann mich aufklären?
Stets gute Heimkehr,
Andreas

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 1. Jun 2010, 09:00
von Martin
vermutlich sind es FAC Gabeldämpfer.

Diese geben die Luft in die Gabel ab und hat so keinen einfluß auf die dämpfung sondern auf die federung.

da das luftpolster eine progressive feder ist.

beim aufpumpen sehr vorsichtig sein (gründe hast du ja schon beschrieben) nicht daß die simmerringe davonfliegen.

Am besten ohne luft oder max 0,5 bar (handpumpe verwenden)

Gruß Martin

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 1. Jun 2010, 09:13
von andilescu
Martin hat geschrieben:vermutlich sind es FAC Gabeldämpfer.

Diese geben die Luft in die Gabel ab und hat so keinen einfluß auf die dämpfung sondern auf die federung.

da das luftpolster eine progressive feder ist.

beim aufpumpen sehr vorsichtig sein (gründe hast du ja schon beschrieben) nicht daß die simmerringe davonfliegen.

Am besten ohne luft oder max 0,5 bar (handpumpe verwenden)

Gruß Martin
Da habe ich ja gar nicht so falsch gelegen.
Besten Dank!
Stets gute Heimkehr
Andreas

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 12. Nov 2014, 23:31
von guzzimat
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, aber mir geht es ähnlich:
Nachdem ich bei meiner V 50 Monza (1981) das alte Öl habe aus der Gabel ablassen können, habe ich das Problem der Wiederbefüllung.
Die beiden Alueinsätze mit den Autoventilen am oberen Ende der Gabel habe ich komplett rausgedreht.
In die so entstandene Öffnung habe ich versucht Öl ATF Dexron einzufüllen, doch es will nicht recht einlaufen. Auch mehrfaches Eintauchen hilft nichts.
Die Erklärung mit dem Spalt verstehe ich nicht und die praktischen Ventileinsätze zum Einschrauben in die Ablassschrauben würde ich mir gerne zulegen. Ich weiss jedoch nicht, wo diese erhältlich sind.
Für Anregungen und weitere Erläuterungen, wie ich die richtige Mengen Öl in die Gabel bekomme, bin ich sehr dankbar.
Viele Grüße aus Zeitz

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 13. Nov 2014, 09:14
von Martin
Hallo,

du hast das Öl versucht in das Gummisäckchen zu füllen. Da hat es nichts verloren.

du mußt die Kartuschen rausschrauben mit dem großen Sechskant und in den Spalt zwischen Dämpfer und Standrohr das Öl einfüllen.

Die Einsätze gibt es nicht mehr fertig.

Gruß Martin

Re: Gabelölwechsel

Verfasst: 15. Nov 2014, 23:29
von guzzimat
Hallo Martin,
vielen Dank für den Hinweis:
Mit einer 30 er Nuss habe ich es gut geschafft, das Rohr zu öffnen und das Öl in den Spalt einträufeln zu lassen.

Viele Grüße
von
Christian